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Die ZWANZIG Trecenas

Das Kalendersystem der Maya ist ein Universum von Zyklen innerhalb von Zyklen, jeder mit seiner eigenen Essenz und seiner eigenen Bedeutung. Und doch sind sie alle miteinander verbunden und verflochten, so wie die Bahnen der Planeten im Sonnensystem ineinandergreifen und das Sonnensystem wiederum Teil eines komplexen Netzwerks von Sternen innerhalb der Galaxie(n) ist. Das Maya-Kalendersystem verkörpert heilige Geometrie, Mathematik, Astronomie, Wissenschaft und Spiritualität und ist vielleicht eines der grössten Vermächtnisse, das die alte mesoamerikanische Zivilisation für den Rest der Menschheit geschaffen hat. Das ist die Schönheit des Tzolkin: Es ist ein unendlich reiches, zutiefst komplexes und doch ausserordentlich einfaches energetisches Ökosystem, das die gesamte Bandbreite menschlicher Erfahrung unterstützt und nährt.

Wie ein vierdimensionales Fraktal funktioniert der Tzolkin auf mehreren Ebenen, seine Energien und Strukturen sind ineinander verschachtelt wie die Schale eines Nautilus oder die Blütenblätter einer Rose: Auf der elementarsten Ebene sind die täglichen Energien. Wenn man 13 von ihnen aneinanderreiht, erhält man eine Trecena. 20 davon bilden einen vollständigen Tzolkin-Zyklus, und dieser Zyklus selbst ist mit dem Sonnenjahr und mit grösseren Zeitzyklen verwoben bspw. den Katuns, die jeweils etwa 7.200 Tage umfassen, den Baktuns mit 144.000 Tagen (20 Katuns) und so weiter und so fort. Eine Sinfonie von Zyklen in Zyklen in Zyklen. Dadurch können wir so weit gehen zu sagen, dass jeder einzelne Tag, den es jemals auf der Erde gab, wie kein anderer zuvor oder danach war. Eine neue und faszinierende Sichtweise, die durchaus das Leben in einem anderen Licht erscheinen lässt …

Das Wort „Trecena“ kommt vom spanischen Wort „trece“, was „dreizehn“ bedeutet. Jede Trecena läuft von der Zahl 1 bis zur Zahl 13, gibt dann den Weg frei für die nächste Trecena, die Zahlen laufen wieder durch und so weiter für insgeamt 20 Trecenas, bis der Tzolkin-Zyklus mit 260 Tagen abgeschlossen ist. Da es 20 Tageszeichen, aber nur 13 Zahlen gibt, beginnt jede Trecena mit einem anderen Tageszeichen – und wiederum kann jedes Tageszeichen eine Trecena nur einmal einleiten. Während die Zahlen der Trecena Form und Struktur geben, ist es das Tageszeichen, das diese Periode „regiert“ und sie mit einer subtilen Unterströmung seiner Energie versieht. Kenneth Johnson beschreibt dies auf wunderbare Weise:

 

„Jeder Trecena-Zyklus kann als ein bestimmtes Energiequantum betrachtet werden, eine Energie in wellenförmiger Bewegung. Genau wie eine Welle beginnt er mit einer ‚unterirdischen‘ Welle, die durch das Auftauchen der Sonne aus der Unterwelt am ersten Tag des Zyklus symbolisiert wird. Diese Energiewelle nimmt an Kraft zu, bis sie ihren Höhepunkt erreicht. Dann beginnt sie zu sinken und entlädt ihr Energiequantum mit einem donnernden Aufprall am Ufer. Wenn die der Welle innewohnende Energie in der Nacht des dreizehnten Tages im Sand versickert, hat weiter draussen auf dem Meer bereits ein neuer Wellenzyklus begonnen. Die Kraft des Tageszeichens, das die neue Trecena einleiten wird, ist bereits vorhanden. Bei Sonnenuntergang am dreizehnten Tag begrüssen die Tageswächter den Geist des kommenden Tages, der den neuen Trecena-Zyklus beginnen wird. Sie betrachten den nächsten Tag als einen Gast, der bereits den heiligen Raum betritt.“

 

Jeder von uns ist einzigartig. Jeder von uns sieht die Welt, in der wir leben, in einem anderen Licht. Und jeder von uns interpretiert die 260 Tagesenergien wahrscheinlich ein wenig anders. Und genau das ist die Aufgabe des Tzolkin – uns zu unterstützen und zu erhellen im Prozess der Bewusstwerdung, während wir unsere persönliche Beziehung zur Zeit erforschen. Es ist ein unendlicher Ozean der Möglichkeiten und des Potenzials, in dem wir jeden Tag unseres Lebens schwimmen – aber allzu oft, ohne es zu merken. Der Tzolkin ist das Schiff, das uns hilft, auf diesem Ozean zu navigieren.

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